Charles Mendes de Leon, Dr. med.
Psychiatrie und Psychotherapie FMH, Psychoanalytiker SGPsa/IPA
Ausbildungsanalytiker

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Après coup zum 2.10.08 Thema "Genèse et situation des états limites"

>>> Zum Ende der Diskussion

Bianca Gueye hat uns das Einführungsreferat gehalten an diesem Abend. Danke Dir Bianca. Was haben wir für einen Text vor uns? Einen Text der erschlagend viel enthält (wie immer bei Green)und gleichzeitig zur Elaborierung anregt (wie immer). Wir kehren nach Hause mit einer Fülle von Denkanstössen. Herausheben möchte ich: "der Konflikt zwischen Besetzung und Besetzungsentzug erschöpft das Ich".
In meinem après-coup versuche ich den Diskussionsstrang des Abends nachzuzeichnen:
Distinction zwischen schwerer Hysterie und Boderline - cas limites. Die Struktur des Ichs ist zentral. Wie funktioniert das Ich? Ist die Funktionsfähigkeit des Ichs gelähmt: Das Denken. Durch Denken evakuieren oder elaborieren? Evakuieren heisst, sich das Denken verbieten, erkennbar in: Bulimie, Anorexie, Flucht in den Schlaf oder die Schlaflosigkeit, Rede ohne Sinn und Ende. Die Angst: das Ich ist die Stätte der Angst: Trennungs-/Separations-/Intrusionsangst vs. Kastrations-/Penetrationsangst. Wie zeigen sich diese Aengste in der klinischen Arbeit? Die erste Aufgabe des psychischen Apparates (s"Entwurf") ist die Erregung um jeden Preis zu verhindern. Die Frage ist nun: mittels psychischer Tätigkeit, die auf direkte Abfuhr zielt oder mittels Vorstellung (denken). Direkte Abfuhr ist acting/handeln. Es ist praktisch unmöglich eine Deutung zu geben. Jede Deutung bedeutet Trennung/Intrusion, setzt das Denken in Gang und damit gleichzeitig die Angst. Denken wird unmöglich: Somatisierung ist beobachtbar; Abfuhr mittels Motorik (Redeschwall, der Stunde fernbleiben). Die Frage taucht auf: welches Ich ist gemeint? Der Ichpsychologie: Kernberg?Kohut? Das Ich von Freud.
Wenn Green von der ersten Topik spricht, dann meint er das 7. Kap. der Traumdeutung - spricht er von der zweiten Topik bezieht er sich auf "Das Ich und das Es". Green meint, der Borderline-Patient ist schon in der Schrift Freuds zu finden: in "Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten" (1914) "Der Patient erinnert nicht ... sondern die Tat ...
Zum Schluss des Abends zeigt uns CMdL la double limite - hilfreich für die Orientierung, wo man mit dem Patient steht. Das lässt sich hier nun nicht aufzeichnen, nur beschreiben: zwei Linien übereinander, über der oberen Linie ist die Handlung/Acting: etw. geht in die Motorik. Es gibt im Sinne von Klüwers Handlungsdialog eine Reihe von Handlungen, die Sinn zu haben scheinen. Diese wären nahe der oberen Linie anzusiedeln. Unter der oberen Linie, ist das Feld der neurotischen Mechanismen, unter der unteren Linie muss man sich das Soma denken. Ganz im Soma ist z.B. die essentielle Depression anzusiedeln. Es gibt keine melancholischen Mechanismen wie: Wendung gegen die eigene Person, sondern nur Energielosigkeit/Leere. Die cas limite sind nahe an der Linie zu finden, aber im neurotischen Feld. Bei Green ist "la limite" zentral: er sagt: der Begriff der Grenze ist ein Begriff der an der Grenze liegt von dem was konzeptualisierbar ist.
Noch ein Wort zur Somatisierung: im psychoanalytischen Sinn bedeutet das "etwas geht in den Körper ohne Sinn"; im Unterschied zur Konversion.
Hilfreich zum Weiterdenken sind zwei im Artikel in einer Fussnote erwähnte weitere Artikel, nämlich (S. 23) "L'analyste, la symbolisation et l'absence dans le cadre l'analytique" und (S. 24) "le concept de limite".
Die drei Falldarstellungen blieben in der Diskussion auf der Strecke - das nochmalige Lesen lohnt sich umsomehr.
Lesen, lesen, lesen - das nächste Mal sehen wir uns am 30.10.2008

05.10.2008, 10:54 Uhr    Erstellt von Susanne Richter    

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